Verband Deutscher Charolais Züchter e.V. Verband der Deutschen CHAROLAIS ZÜCHTER e.V.
Fleischrindjournal
Disziplinierte Züchter und tolle Tiere (vom 05.10.2020)

In einem Jahr, in dem die Absage einer Veranstaltung auf Grund des Corona-Virus vielmals wahrscheinlicher scheint als deren Durchführung, konnte der Verband der deutschen Charolais-Züchter eine gelungene Bundesschau veranstalten. Die Vorbereitungen verliefen auf Grund der Unsicherheiten in der Planung deutlich konzentrierter und intensiver als in einem normalen Jahr. Trotz in den letzten Tagen vor der Schau steigenden Infektionszahlen in Deutschland trafen sich am 02.10.2020 die Charolaiszüchter zur Bundesschau in Alsfeld. Besondere Disziplin bewiesen die Züchter schon bei der Anlieferung. Die 100 Schautiere aus 38 Zuchtbetrieben waren in einer rekordverdächtigen Zeit von knapp 3,5 Stunden in die Stallungen eingestallt worden. Auch die im Hygienekonzept verankerten Abstandsregelungen und die ganztägig geltenden Maskenpflicht absolvierten die Züchter sehr diszipliniert. Hierfür auch an dieser Stelle nochmals DANKE!!\\\\r\\\\nAls Preisrichter sollten eigentlich Friedrich Averbeck und Olaf Baldermann die Schautiere in Augenschein nehmen. Durch die kurzfristige krankheitsbedingte Absage von Friedrich übernahm unser Geschäftsführer Clemens Braschos kurzfristig diese schwierige Aufgabe.

Umgekehrte Reihenfolge \r\n\r\nDen in den letzten Jahren immer zahlenmäßig und von der Tierqualität bestbesetzen Wettbewerb lieferten die Kuhkälber. Um dies auch mit der notwendigen Anzahl Besucher zu würdigen, startete der Schautag in diesem Jahr mit ihnen. Die 46 aufgetriebenen Kuhkälber wurden in insgesamt elf Altersklassen gerichtet. Den ersten Klassensieg sicherte sich die harmonische ausgeglichene Texas-Tochter Nanette aus dem Zuchtbetrieb Josef Schulte, Kirchhundem. In der zweiten Klasse setzte sich Nele aus dem Zuchtbetrieb der Gries GbR, Laubach gegen die Konkurrenz durch. Nele ist eine Tochter des Bundessieger Totilas, welcher im Jahr 2018 in der Kategorie Bullenkälber triumphierte. Daktari aus dem Landwirtschaftsbetrieb Wetzel, Thum-Herold hieß das beste Kuhkalb in der dritten Richtgruppe. Sie beeindruckte durch eine enorm breite und feste Schulterpartie und einem klasse Rassetyp. Mit der hornlosen Liban-Tochter Flamme sicherte sich die Zuchtstätte Herbert Müller, Nieheim den Gruppensieg in der vierten Klasse. Flamme beeindruckte mit einer hervorragenden Hinterhand und ihrem harmonischen und femininen Ausdruck. Victoria machte Ihrem Namen in der fünften Klasse alle Ehre, denn die Lacustre-Tochter aus der Zucht von Thomas Schrell, Kierspe gewann souverän gegen ihre Konkurrentinnen. In der sechsten Altersklasse beeindruckte die Navarro-Tochter Utopie aus der Zucht von Volker Reinhard, Brechen die Preisrichter nachhaltig. Besonders hervorzuheben ist ihr außergewöhnlich gutes Seitenbild, bei sehr korrekten Fundamenten und einer hervorragenden Gesamtentwicklung. Die bekannte Zuchtstätte Francis Böhmler aus Forstfeld im Elsaß holte sich mit der Navigateur-Tochter Pandora den Klassensieg in der siebten Klasse. Pandora präsentierte ihren hervorragenden Rassetyp gepaart mit einer ganz festen Bemuskelung und beeindruckenden Rücken- und Schulterbreite. Eine homozygot hornlose Japon SC-Tochter sicherte sich mit einer sehr guten Entwicklung und Ausstrahlung den nächsten 1a Platz. HONEY stammt aus dem Zuchtbetrieb Martin Bierwirth, Ottrau. Aus dem bekannten Zuchtbetrieb Bernfried Brinker stammten die folgenden beiden Klassensiegerinnen. Die ältere mit Namen Reality ist eine Tochter von Loyd. Ein super Rassetyp mit außergewöhnlicher Entwicklung und sehr femininer Ausstrahlung zeichneten sie besonders aus. Ihre Stallgefährtin Rainbow ist eine Tochter von Nirvana und der Ausnahmekuh Hilton, die selbst auch schon Reserve-Siegerkuhkalb auf einer Charolais-Bundesjungviehschau war. Neben ihrer sehr guten Rumpftiefe und Rückenbreite beeindruckte Rainbow die Preisrichter mit ihrem guten Skelett und einem flüssigen Bewegungsablauf. In der jüngsten Altersklasse gewann die auf den Tag genau sieben Monate alte Sissi aus dem Zuchtbetrieb Eva Schneider, Lollar. Mit Julius und Sasa sind Ihre beiden Eltern Landesschausieger bzw. prämiert. Ihre guten Exterieureigenschaften haben sie an die Tochter weitergegeben. Sissi beeindruckte mit Rassetyp und Schick. Immer wieder beeindruckend ist das Bild der elf Klassensiegerinnen in der Aufstellung zur Siegerauswahl. Nach einiger Zeit hatten sich alle Kuhkälber und Besitzer für die Fotos sortiert. Unter Applaus verabschiedeten die Preisrichter sieben tolle Kuhkälber in den Stall, um aus den verbliebenen fünf die Reservesiegerin und Siegerin auszuwählen. Mit dem Reserve-Siegertitel kann sich neben Ihrer Mutter jetzt auch Rainbow aus der Zucht von Bernfried Brinker schmücken. Die Siegerin hieß aber Utopie aus der Zucht von Volker Reinhard. Sie versüßte Ihrem Besitzer somit seinen Geburtstag. \r\n\r\nWiederholungstäterinnen \r\n\r\nIn den ersten vier Altersklassen der Jungrinder Konkurrenz setzten sich jeweils Jungrinder gegen Ihre Konkurrentinnen durch, welche auch vor knapp einem Jahr schon auf der Bundesschau in Alsfeld vertreten waren. Eine von Ihnen ist die Ibra Mic-Tochter Namika aus dem Zuchtbetrieb Gries. Namika konnte in hervorragender Weise die Merkmalskomplexe Rassetyp, Bemuskelung und Skelett auf einem sehr hohen Niveau in sich vereinen und gewann die erste Richtgruppe klar. In der zweiten Altersklasse setzte sich mit Ovation aus dem Betrieb Marc Schmitz, Wipperfürth durch. Sie weiderholte Ihre 1a Platzierung aus dem Vorjahr und beeindruckte mit einer hervorragenden Oberlinie, sehr gutem Rassetyp und hervorragender Bemuskelung. Ebenfalls ihren Klassensieg wiederholen konnte Deela aus dem Betrieb Marko Beu Osterholz-Scharmbeck. Neben einem hervorragenden Skelett und einer bemerkenswerten Rumpftiefe beeindruckte sie mit ihrer enormen Bemuskelung. Auch Parisienne vom Betrieb Böhmler wiederholte ihren 1a Platz vom Vorjahr. Die Navigateur Tochter steht hervorragend im Zuchttyp und zeigte sich sehr ausgeglichen und harmonisch. Mit ein Grund dafür ist sicherlich die herausragende Präsentation durch das Team des Betriebes Böhmler, welche auch die Notable-Tochter Princess in der nächsten Klasse zum Sieg führte. Ihr sehr guter Rassetyp verdeutlichte neben dem sehr typischen Kopf auch der lange und feste Körper dieses Jungrindes. Mit Emmely sicherte sich die Zuchtstätte Jörg Einemann den Klassensieg bei den jüngsten Jungrindern. Emmely bestach mit gutem Rassetyp und fehlerfreien Skelett. \r\n\r\nIn der Endauswahl gewann schließlich Namika, die für die Preisrichter in fast allen Merkmalen, welche die Rasse Charolais ausmachen eine beeindruckende Qualität demonstrierte. Über den Reserve-Sieg freute sich Marko Beu für Deela. Sie bestach an diesem Tag neben den genannten körperlichen Merkmalen durch ihre enorme Frische und Präsenz im Richtring.\r\n\r\nHervorragende Präsentationen\r\n\r\nDies bewiesen die Charolais-Jungzüchter in vier Altersklassen unter den kritischen Augen von Profi Jan Einemann. Mit der frisch gekürten Bundessiegerin Namika stellte Florian Berges sein Können in der ältesten Klasse unter Beweis und errang den 1a Platz. Hannes Wehde entschied die zweite Altersklasse mit seinem Bullen souverän für sich. Mit ihrer Ruhe, welche sich perfekt auf Ihr Kuhkalb übertrug, beeindruckte Johanna Kuntze in der dritten Klasse die Preisrichter. In der jüngsten Richtgruppe meisterte Franziska Ramm ihr etwas unruhiges Kuhkalb außergewöhnlich gut und gewann ihre Gruppe. In der Siegerauswahl triumphierten nach der Königsdisziplin dem Tiertausch schließlich Florian Berges und Johanna Kuntze als Sieger und Reservesiegerin. \r\n\r\nVäter der Zukunft\r\n\r\nIn acht Richtklassen bildeten die Bullen den Abschluss der diesjährigen Bundesschau. Viele der aufgetriebenen Tiere wechselten schon vor oder während der Schau den Besitzer bzw. werden in den kommenden Wochen für den Deckeinsatz verkauft. Sie bilden dann die Väter für künftige Bundesschau-Teilnehmer. In der ältesten Gruppe setzte sich der LePrince SC -Sohn Lenno aus dem Betrieb Gries gegen seine Konkurrenz durch. Seine Entwicklung in Größe und Körperlänge beeindruckten ebenso wie seine gute Bemuskelung. Aus dem Betrieb Georg Rietzler, Kempten stammt mit Lord der Gewinner der zweiten Gruppe. Seine Rumpftiefe und die tief angesetzte Bemuskelung zeichneten ihn in besonderer Weise aus. Nachdem Bernfried Brinker ja schon bei den Kuhkälbern mit Nirvana-Nachkommen für Furore gesorgt hatte, beeindruckte sein Rodin erneut sowohl Preisrichter als auch Zuschauer. Besonders hervorzuheben waren bei Rodin seine körperlichen Merkmale mit Breite, Tiefe und Bemuskelung. Ebenfalls schon mehrfach überzeugt hatten die Navigateur-Nachkommen aus der Zuchtstätte Böhmler. So auch Palmares als Sieger der vierten Altersgruppe. Sein außergewöhnlicher Rassetyp mit hervorragendem Seitenbild wurde von einer plastischen und festen Bemuskelung in idealer Weise ergänzt. Der hornlose Rossignol (V: Merlin) aus der Zucht von Ernest Hoeffel, Walbourg beeindruckte mit einer enormen Breite in Körper und Keulenbemuskelung und sicherte sich den Klassensieg in der fünften Klasse. Petit Loup aus dem Zuchtbetrieb Böhmler sicherte sich den 1a Platz in der sechsten Gruppe. Den Macao Sohn zeichneten sein Rassetyp und die sehr starke Bemuskelung in Vor- und Hinterhand aus. Dem Nescafe-Sohn Nirvana aus der Zucht von Robert Allmannsberger, Fürstenzell gelang das, was seinen Halbschwestern in ihren Gruppen immer knapp nicht geglückt war. Er errang den Klassensieg in der siebten Altersgruppe. Bei enormer Rahmenentwicklung bestach er im Aufriss mit sehr guten Proportionen von Körpertiefe und -länge. Den zweiten Klassesieg für seinen Züchter Marc Schmitz sicherte Rodin in der jüngsten Bullengruppe. Mit den höchsten Tageszunahmen aller Bullen angereist, überzeugte er auch in Rassetyp und Bemuskelung. \r\n\r\nDie acht 1a-Preisträger wurden in der Siegerauswahl unter Applaus zuerst auf die Hälfte verkleinert. Den Reservesieg sicherte sich Nirvana für den Betrieb Allmannsberger. Die Ausnahmeerscheinung, die er schon in der starken Richtklasse gezeigt hatte, sicherte Palmares aus der Zucht von Francis Böhmler schließlich den Siegertitel bei den Bullen 2020. \r\n\r\nNeben dem Dank für die disziplinierten Züchter und Besucher, den Glückwünschen zu den tollen Tieren gilt unser besonderer Dank allen fleißigen Helfern, die unsere Schauen jedes Mal zu einem besonderen Erlebnis machen!!!\r\n\r\nDie Prämierungsliste und die Wiegeliste finden Sie unter \"Dokumente\"\r\n\r\n\r\nClemens Braschos

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Disziplinierte Züchter und tolle Tiere

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